über ein Treffen mit Arafat nachgedacht. Dann fuhren wir nach Junieh ins Hauptquartier der Maroniten. Dort wurden wir irgendwo zu einem Familienfest eingeladen. Das war eine schöne Gesellschaft der maronitischen Oberschicht, Kaufleute, Künstler und so. Gegen Mitternacht, als wir schon alle etwas getrunken hatten, sagte jemand: "Worauf wartet ihr eigentlich?" Ich fragte: "Was meinen Sie?" - "Warum marschieren Sie nicht in Westbeirut ein?" - "Was sollen wir da?" - "Die Palästinenser umbringen." - "Wieso? Frauen und Kinder auch?" - "Ja, alle umbringen." Da merkte ich erst, in was für ein verrücktes Land ich da geraten war.

Nach Mitternacht kamen wir ins zerbombte Hotel Alexandre zurück, das einzige Hotel, das es in Ostbeirut gab; alle Journalisten wohnten dort. Plötzlich fragte Anat Saragusti, eine meiner Begleiterinnen: "Warum rufst du nicht in Westbeirut an? Versuchs doch mal." Ich probierte es, die Nummer stimmte jedoch nicht. Daraufhin rief ich Sartawi in Paris an und ließ mir die aktuelle Nummer von Arafats Büro geben. Ich fragte ihn, ob ich Arafat besuchen könnte. Sartawi sagte, er werde Arafats Büro benachrichtigen. Plötzlich im tiefsten Schlaf, gegen Mitternacht, klingelte mein Telefon. Jemand fragte: "Soll ich mit Ihnen englisch oder hebräisch sprechen?" - Ich sagte: "Hebräisch, wenn es geht." Es stellte sich heraus, daß es jemand war, der in der hebräischen Ausgabe meiner Zeitung gearbeitet hatte. Er sagte: "Der Vorsitzende wird sie morgen empfangen. Wo wollen sie die Grenze überschreiten?" - "Okay, um zehn Uhr wird sie jemand von Arafats Büro an der palästinensischen Stellung am Museum erwarten."

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