Es gibt keinen Frieden ohne Jerusalem, das ist ganz unmöglich. Ich kenne keinen Araber, der jemals bereit wäre, den Status quo zu akzeptieren. Denn was hat es für einen Zweck, jemanden zu zwingen, einen Frieden zu unterschreiben, der untragbar ist? Man muß wissen, was die andere Seite annehmen kann und was nicht. Wir alle, Israelis und Palästinenser, wollen, daß Jerusalem eine vereinte Stadt bleibt, wie Berlin: keine Mauer, kein Stacheldraht - eine freie Stadt für alle. In dieser freien Stadt müssen die Araber die Souveränität über den Ostteil haben und ihn als Hauptstadt ihres Staates überlassen bekommen. Wie man das macht, dazu gibt es einige Vorschläge; wir führten schon etliche Diskussionen darüber.
Es gibt zwei Hauptvorschläge mit sehr vielen Variationen. Der eine Vorschlag ist eine gemeinsame Souveränität beider Staaten. Sind beide Staaten souverän, braucht man auch keine Grenze zu ziehen und keine Veränderung vorzunehmen. Alles bleibt bestehen, wie es ist. Die israelische Souveränität über Jerusalem bleibt, aber auch die Palästinenser werden sie über ganz Jerusalem haben. Das kann juristisch ausgearbeitet werden, wenn man will.
Die andere Eösung ist einfacher und wird von den Palästinensern favorisiert: eine getrennte Souveränität, eine palästinensische in Ostjerusalem und eine israelische im Westteil der Stadt. Souveränität ist hierbei jedoch nur ein abstrakter Begriff, denn Jerusalem würde gemeinsam verwaltet, durch einen gemeinsamen Stadtrat, als freie Stadt ohne Grenzen und mit freiem Zugang. Das sind die beiden Hauptmöglichkeiten mit vielen denkbaren Variationen. Ich bin sicher, daß es zu einer der Eösungen kommen wird - es gibt keine andere.