sondern auch "Sicherheit" oder "Wohlbefinden". Wenn Israelis beispielsweise fragen "Wie geht es dir?", verwenden sie die Redewendung "Wie ist dein Schalom?" Schalems Pflicht war es also, das Wohlbefinden und die Sicherheit seiner Stadt zu gewährleisten.

Die Stadt Schalem war für David ideal: Jerusalem ist zentral gelegen, von Hügeln umgeben und leicht zu verteidigen. Von allen Seiten muß man zu ihr "emporsteigen", und dieses Wort wird auch heute noch im Hebräischen für eine Fahrt nach Jerusalem benutzt. Das Klima ist das angenehmste im Land: kühl im Sommer, trocken und gemäßigt. Und was für David wohl am wichtigsten war: Die Einwohner waren keine Israeliten, sondern Jebusiter, die zu den Kanaanitern gehörten. Der König, der seine Leibwache aus dem fernen Kreta rekrutierte, fühlte sich bei diesen "fremden" Einwohnern am sichersten. Wie die Bibel im Buch der Richter erzählt, wurden die Jebusiter nie vertrieben oder enteignet. Das Grundstück für den Tempel kaufte David von dem Jebusiter Arauna für 50 Silberschekel.

Menschen, die Hebräisch nicht sonderlich gut sprechen und das schließt die meisten Israelis mit ein -, übersetzen "Jerushalajim" mit "Stadt des Friedens". Das ist linguistisch jedoch falsch und historisch ebenso, denn kaum eine Stadt auf der Welt hat in ihrer langen Geschichte so wenig Frieden erlebt wie gerade Jerusalem. Die Stadt wurde mehr als 80mal erobert, manchmal gewaltlos wie bei der Einnahme durch die Moslems unter dem humanen Kalifen Omar. In anderen Fällen verlief die Eroberung grausam wie das Massaker der Kreuzritter, die "bis zu den Knien" in moslemischem und jüdischem Blut wateten.

Der Bibel nach war Jerusalem schon eine alte Stadt, als Abraham ins Land kam. Er zahlte dem König von Schalem Tribut. Bereits in den ägyptischen Amarnabriefen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. erbat der König von Jerusalem (Urusalim)

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