von dem amtierenden Pharao Hilfe gegen die Habiru - Beduinen, die in das Land Kanaan eingedrungen waren und von denen man heute annimmt, daß sie identisch mit den Hebräern sind.

Zweifellos waren es die Hebräer, die Jerusalem zu dem gemacht haben, was es seitdem ist - ein Zentrum des religiösen Lebens. Was Rom eine Zeitlang für die Politik und Florenz für die Kunst war, war Jerusalem für die Religion. Der religiöse Genius der alten Hebräer, der sich in der herrlich geschriebenen Bibel widerspiegelt, schuf die Basis für eine Schöpfung, der auch das Christentum und der Islam entsprungen sind. Abraham, David und Jesus waren - der Bibel nach - in Jerusalem, und Mohammed stieg von hier zum Himmel auf, weil auch für ihn Jerusalem der Ort war, der Gott am nächsten ist.

Mehr denn je stellt sich heute aber die Frage: Was ist Jerusalem eigentlich? Ist es die Altstadt, der von der schönen türkischen Mauer umgebene Quadratkilometer, in der beinahe alle heiligen Stätten liegen? Ist es die Stadt, wie sie 1948 war, als der Krieg sie in zwei Teile zerriß - die Altstadt mit der arabischen Neustadt im Osten und die jüdische Neustadt im Westen? Ist es das viel größere Gebiet, das von Israel 1967 einseitig annektiert wurde und dessen Grenze so gezogen wurde, daß die arabischen Bevölkerungszentren möglichst ausgeschlossen wurden, und in dem massenhaft jüdische Bauprojekte entstanden? Ist es das riesige Gebiet von "Großjerusalem", das in den Gehirnen der Stadtplaner herumspukt und das von Beit-Shemesh bis Jericho und von Bethlehem bis Ramallah reicht?

Wenn man von der Heiligen Stadt spricht, was ist an dieser häßlichen Konzentration von Wohnkasernen, die weit von den heiligen Stätten entfernt liegen, wie zum Beispiel Pisgat Zeev, heilig? Warum ist hingegen das arabische Dorf Abu Dis, in Sichtweite des Felsendoms, aber außerhalb des annektierten Stadtgebiets gelegen, weniger heilig? Das ist die physi¬

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