ne Gouverneur von Ostjerusalem. So war es unter Teddy Kollek, dem genialen Propagandisten des Mythos vom vereinten Jerusalem, und so ist es unter seinem skandalösen Nachfolger Ehud Olmert.

Unter welchen Bedingungen wird Jerusalem in Zukunft eine von allen akzeptierte, vereinte Stadtverwaltung haben und der Vielfalt seiner Einwohner gerecht werden? Es gibt viele Lösungsmöglichkeiten. Zum Beispiel: Jedes Viertel wird seinen eigenen gewählten Stadtrat haben wie in vielen Großstädten, und über den einzelnen Stadträten wird eine gemeinsame Gesamtverwaltung stehen, deren Oberbürgermeister einmal ein Israeli und einmal ein Palästinenser sein wird. Der Gesamtstadtrat wird aus den Vertretern der einzelnen Viertel bestehen oder paritätisch direkt gewählt - die eine Hälfte von den israelischen Einwohnern, die andere Hälfte von den palästinensischen, unabhängig von ihrer Anzahl.

Es gibt einen ästhetischen Aspekt, der nicht übersehen werden darf. Jerusalem ist ein Kleinod der Menschheit, eine der schönsten Städte auf der Welt. Diese Schönheit ist in den letzten Jahren schwer beschädigt worden. Nationalistische Bestrebungen, die das demographische Bild der Stadt schnell ändern wollten, sowie eine für Ästhetik blinde Stadtverwaltung unter Kollek und Olmert haben das Stadtbild verschandelt; und es besteht die Gefahr, daß die Palästinenser dasselbe tun werden, wenn sie die Gelegenheit bekommen. Jede Lösung für Jerusalem muß daher auch das optische Bild der Stadt vor Augen haben.

Der nationale Aspekt ist vielleicht der wichtigste. Die israelische Regierung betrachtet Jerusalem als die vereinte, "ewige und unteilbare Hauptstadt Israels", in der niemand sonst nationale, souveräne Rechte haben darf. Die Palästinenser ihrerseits fordern ausnahmslos "Al-Quds esh-Sharif" (das verehrte heilige Jerusalem) - also Ostjerusalem - als Hauptstadt

13