ihres zukünftigen Staates Palästina. Eine andere Hauptstadt ist für sie undenkbar.
Wer einen wirklichen Frieden will, muß daher bereit sein, Jerusalem als eine gemeinsame Hauptstadt zweier Staaten, Israel und Palästina, zu akzeptieren. Wie kann das funktionieren? Es gibt mindestens zwei Modelle mit vielen Variationen. Das einfachste wäre, den Westteil zur Hauptstadt Israels und den Ostteil zur Hauptstadt Palästinas zu machen. Wenn die Stadt physisch ungeteilt und gemeinsam verwaltet bleibt, wird die Souveränität mehr symbolisch als praktisch sein und den Verkehr in der Stadt nicht behindern - wie ja auch Rom Hauptstadt zweier Staaten ist, von Italien und dem Vatikan; man überquert die Grenzen, ohne es zu merken.
Eine andere Lösung wäre eine gemeinsame Souveränität über ganz Jerusalem. Detaillierte Pläne zeigen, daß die komplexen juristischen Probleme, die damit verbunden sind welches Recht gilt für wen? -, in der Praxis durchaus lösbar sind. Es bedarf aber viel guten Willens auf beiden Seiten, wie ja jede Lösung eine enge nachbarschaftliche Beziehung zwischen den beiden Staaten voraussetzt.
Solch eine Lösung wäre natürlich einzigartig, wie eben Jerusalem einzigartig ist. In dem kleinen Land, das die Palästinenser Filastin und die Juden Erez Israel nennen, leben heute zwei Völker, nicht zusammen, aber dicht aneinandergedrängt. Jerusalem ist und war beinahe immer die Hauptstadt des Landes. Es ist daher die Hauptstadt beider Völker, gleichzeitig eine israelische und eine palästinensische Hauptstadt. Dies ist ganz einfach eine Tatsache, und jede Lösung, die Bestand haben will, muß diese Tatsache berücksichtigen.
Im Rahmen einer solchen Lösung müßten auch die städtischen Grenzen neu gezogen werden. Die heutigen, nur israelischen Interessen entsprechenden Grenzen könnten keinen Bestand haben. Man kann auf die alten Grenzen zurückgehen oder aber auch, wie manche Palästinenser und Israelis