haben die Stadt verlassen und sind nach Ramallah oder Beit Jala gezogen.

Das ist das Resultat der Wohnungsnot.

Wie konnte es zu solch einer Wohnungsnot überhaupt kommen? Wer ist dafür verantwortlich ? Man hat nicht mehr gebaut, das war ja bekannt. Welches Volk aber will nicht bauen? Es gab jedoch einige Probleme bei der Vergabe von Baugenehmigungen.

Es gab zwei Aspekte. Einmal die Entscheidung der LikudRegierung, alles zu tun, damit die Araber nicht bauen würden. Ich weiß nichts von den Zahlen, die Sie vorhin erwähnt haben und die besagen, daß es eine arabische Minderheit von 22 Prozent in Ostjerusalem geben soll. Davon habe ich nur von den Arabern gehört, aber nie von den Juden. Dennoch gab es in der Tat grundsätzlich den Wunsch, ihnen keine Baulizenzen zu erteilen.

Es gab auch immer Diskussionen zwischen Ihnen und dem Beauftragten für Bauangelegenheiten.

Ja, es gab so einen Beauftragten, der alles machte, damit die Araber keine Baugenehmigungen erhielten. Kürzlich war ich bei dem ehemaligen Innenminister Ehud Barak, der nach Rabins Tod Außenminister wurde. Ich beschloß mit ihm, daß weitere Baugenehmigungen erteilt werden sollten. Hinzu kamen andere praktische Entscheidungen. Ich wollte zum Beispiel, daß die Baugenehmigung für die Schule gegenüber dem Hyatt-Hotel erteilt wird. Wir haben zudem vereinbart, daß die Yeshiva neben der Mormonen-Universität nicht vergrößert wird. Es sollte statt dessen eine Mädchenschule geben, so wie es früher war. Ich bat auch Haim Ramon, den neuen

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