Vielleicht haben die Bewohner gezögert, weil sie es als eine Art Kollaboration mit der Besatzungsmacht ansahen. Auch die jetzige Stadtverwaltung arbeitet im Schatten der Speerspitzen der Besatzungsmacht. Glauben Sie denn, daß die Stadt in ethnische oder religiöse Viertel geteilt werden sollte?
Ja. Vorwiegend.
Können Sie sich vorstellen, daß Araber in jüdischen Stadtvierteln leben und umgekehrt?
Wenn man die Mehrheit in Beit Safafa betrachtet, weiß man, daß es leichter ist, im Schulwesen und in kulturellen Angelegenheiten Projekte durchzuführen. Wenn man aber aus der Altstadt ein einziges arabisches Stadtviertel macht, muß man die Armenier und andere Minderheiten in Betracht ziehen. Das ganze muß praktisch funktionieren. Es geht hier nicht um theoretische oder philosophische Analysen.
Soll es hauptsächlich jüdische und arabische Stadtviertel geben oder auch christliche? Denken Sie an eine religiöse oder nationale Aufteilung?
Zu meiner Amtszeit haben wir städtische Pläne bearbeitet, um zu prüfen, wie die Stadt besser verwaltet werden könnte. Dabei wurde mir wieder einmal klar, daß in Jerusalem vor allem Moslems und Juden leben. In Katamon gibt es hauptsächlich Juden aus Kurdistan. Also soll dieses Stadtviertel für diese Juden reserviert bleiben. Sie sollen ihre Synagoge nach ihrem Stil haben und so weiter. Die Christen sind eine relativ kleine Minderheit. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob sie eine Aufteilung in Stadtviertel akzeptieren würden. Die Spannung zwischen Katholiken und Griechisch-Orthodoxen ist so groß, daß man nur weitere Streitigkeiten verursachen wür¬