Sie war für ihn ein Überbleibsel aus der Zeit der Osmanen, das zusammen mit den weiteren osmanischen Überresten zu Fall gebracht werden mußte. Das war nicht Teil eines Versuchs, die Bevölkerungsteile zu trennen oder Jerusalem zu teilen; er wollte diese Mauern einfach nicht. Aber er wollte eine politische Schranke, eine Trennung zwischen Juden und Arabern. Deshalb war er 1967 gegen die Annektierung des Westjordanlandes und des Gazastreifens. Ihm reichten der Golan und Jerusalem. Auch dies war ein Teil seines Instinkts, der ihn dazu trieb, die Juden in die Wüste zu bringen. Er wollte das Monument der Vergangenheit niederreißen.

Ben-Gurion ging all die Jahre, in denen er hier in Israel lebte, kein einziges Mal in die Synagoge; seit seiner Kindheit war er in keiner mehr gewesen. Dieser Mann besuchte nie die archäologischen Stätten - außer man zwang ihn dazu.

Gehen Sie in die Synagoge?

Ich war seit Jahren nicht mehr dort.

Aber früher, als Kind?

Natürlich. Ich wuchs in einer religiösen Schule in Jerusalem auf - aus praktischen Gründen. Ich ging Mitte der vierziger Jahre in die Grundschule. Schon damals gab es Probleme mit der Sicherheit in Jerusalem, hier und da gab es Schießereien. Meine Mutter meinte, ich sollte in die Schule gehen, die unserem Haus am nächsten sei. Diese religiöse Schule war die nächste.

Ich denke, daß nur etwa ein Drittel der Palästinenser in Jerusalem für eine Autonomie ist. Sie wollen vielmehr ihre nationale Identität, ihre Rechte, ihre Bewegungsfreiheit. Sie glauben nicht, daß es reicht, Jerusalemer zu sein, in Jerusalem zu

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