den die Israelis vor eine wirkliche Prüfung gestellt, mit der sie sich bisher noch nicht auseinandergesetzt haben; bislang haben sie sich nämlich hinter dem Konflikt versteckt. Auch bezüglich Ostjerusalem, sogar bezüglich Haifa, haben wir uns hinter dem Konflikt versteckt nach dem Motto: "Laßt uns in Ruhe! Wir haben im Moment einen Konflikt; wenn der beendet ist, können wir darüber reden."
In dem Moment, in dem wir uns entschließen, zusammenzuleben - und der Moment ist gar nicht so fern - und ein Abkommen zwischen Israel und der arabischen Welt zustande kommt, haben wir zwei Gesellschaften: eine innere und eine äußere. Die innere wird durch die Verfassung festgesetzt und nicht in Frage gestellt. Alle arabischen Israelis, die sich entscheiden, israelische Staatsbürger zu bleiben, sind israelische Staatsbürger. Das schließt Rechte und Pflichten ein: den Dienst in der Armee, aber auch die Möglichkeit, sich mit den Religiösen zu einer Koalition zusammenzuschließen oder die Fahne und die Nationalhymne zu ändern, wenn sie es auf demokratischem Wege in der Knesset beantragen. Außerdem würde ich sofort an die Arabische Liga herantreten mit dem Wunsch, daß sich Israel ihr anschließen solle. Voraussetzung wäre, daß sich die Arabische Liga in eine Mittelmeer-Liga verwandeln würde. Alles, was infolge einer Entwicklung zur Stufe einer Nationalität führt, ist akzeptabel. Aber wichtig ist dabei, daß es in Form einer Entwicklung geschieht. Das heißt, zuerst einen gemeinsamen Markt, danach eine Föderation oder eine Konföderation, danach die Vereinigten Staaten des Nahen Ostens und so weiter. Ich betone noch einmal, daß es im Laufe einer Entwicklung zu erfolgen hat, da man erst die Wunden heilen muß. Und davon gibt es genug.
So eine Haltung kann ich übrigens nur einnehmen, weil ich auf die Schultern meines Vaters steige. Mein Vater wäre vor dieser Idee zurückgeschreckt. Er hätte Angst davor gehabt - Todesangst. Warum hätte er sich davor gefürchtet, ob¬