sorgten dafür, daß wir wahrscheinlich die erste Generation waren, die Palästina vergaß. Ich glaube, das Jahr 1967 markiert insofern einen Wendepunkt, als es die gesamte Richtung der Identitätsfrage völlig veränderte.
Sprechen Sie hierbei von den Armeniern oder den Palästinensern?
Ich beziehe mich auf die Palästinenser im allgemeinen. Als ich etwa in die siebte Klasse der Grundschule ging, hatte ich einen Lehrer, der sowohl in der armenischen Schule als auch im gemischten College des Freres unterrichtete. Viele der Armenier klagten über ihre Schwierigkeiten beim Erlernen des Arabischen, über ihre schlechten Leistungen in Arabisch, wollten lieber Englisch oder andere Fächer lernen. Ich erinnere mich daran, wie dieser Lehrer sie motiviert hat. Er nahm einen Aufsatz von mir, las ihn den Kindern in der armenischen Schule vor, zeigte ihnen, daß es hier einer von ihnen geschafft hatte, ordentlich auf arabisch zu schreiben. Die jungen Armenier bewunderten mein hervorragendes Arabisch. Wahrscheinlich war es das richtige Zuckerbrot für das richtige Alter, und daher entwickelte ich eine Leidenschaft für die arabische Sprache und den Islam. In gewisser Weise hatte dies mit dieser ganzen kosmischen Perspektive zu tun, daß ich das Gefühl hatte, mein Verständnis der armenischen Geschichte gehe dahin, daß man Kulturen überschreiten, in beiden Kulturen interagieren müsse, statt - wie es viele Angehörige unseres Volkes taten - infolge des Massakers eine herablassende Haltung dem Orient, dem Islam und dem Arabismus gegenüber zu entwickeln sowie einen Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem dominanten Westen. Ich glaubte daher, hier einen Ausgleich schaffen zu müssen.
Ihre Muttersprache ist aber Armenisch.