Ich weiß nicht recht, welches meine Muttersprache ist. Ich müßte wohl sagen, das Armenische, aber die Sprache, in der ich mich am wohlsten fühle und die ich am meisten schätze, ist das Arabische. Und insofern stelle ich fest, daß es sich, wenn ich vom Arabismus spreche, dabei für mich nicht um einen ethnischen oder religiösen Begriff handelt, sondern daß er so, wie ich ihn verstehe und gebrauche, einen ausgesprochen kulturellen Begriff darstellt. Es ist eine Frage des Humors, der Musik, die man hört, der Art und Weise, in der man seinem Kummer oder seiner Freude Ausdruck verleiht - das ist es, was das Arabische ausmacht. Durch meine späteren Studien wurde mir klar, daß ich beispielsweise das Gebiet, in dem wir leben, die Altstadt von Jerusalem, als Mikrokosmos betrachten kann - es gibt ja keine spezifizierte Definition. Man kann von Palästina sprechen, von der Levante, von Israel, vom Nahen Osten, von der arabischen Welt, der islamischen Welt, von was auch immer. Es gibt so viele Definitionen, und wir werden das Problem hier nicht lösen. Aber wie die Verpakkung auch aussieht, für mein Verständnis und nach meiner täglichen Erfahrung, selbst in der Art und Weise, in der sich mir die sichtbare Konstruktion der Altstadt erschließt, gab es niemals eine Gruppe im nationalen oder europäischen Sinne des Wortes, sondern vielmehr eine Gruppe von Gruppen. Und eines der Phänomene, auf die ich hinweise, wenn wir etwa von der Altstadt sprechen, ist mein Mikrokosmos, meine kleine Welt, in der ich mich bewege, die ich zu studieren, den Menschen zu zeigen versuche, um diese Vision Freunden, Besuchern, Akademikern, Studenten, Kollegen oder wem auch immer zu vermitteln.
Ich wüßte niemanden, der die Altstadt von Jerusalem so gut kennt wie Sie.