sehen mit einer aggressiven Einstellung, die es gewissermaßen als ihre Aufgabe ansehen, die Araber einzuschüchtern, statt friedvoll nebeneinanderher zu leben oder miteinander zu kommunizieren.
Unterscheidet sich Ihr Verhältnis zu Jerusalem von demjenigen zum Rest des Landes? Ist Jerusalem für Sie auch innerhalb Palästinas etwas Besonderes?
Für mich ist es das Herz. Ich selbst - vielleicht bin ich in dieser Beziehung ein wenig fanatisch - kann mir nicht einmal vorstellen, außerhalb der Stadtmauern zu wohnen. Ich habe Kinder und wohnte bis zum Alter von 39 Jahren im Haus meiner Familie, in dem ich geboren wurde. Meine Mutter hat ungefähr 30 Enkelkinder, sie ist wie eine Matriarchin. Fast jeden Tag kommt eines dieser Enkelkinder zu Besuch, die Kinder schauen vorbei, meine Brüder und Schwestern. Es ist wirklich das Haus der Familie. Aber weil ich mich 1989 vergrößern wollte, mußte ich ein neues Haus suchen. Allerdings dachte ich nicht im Traum daran, die Altstadt zu verlassen. Ich halte mich nicht für klaustrophob, bin regelrecht dazu bereit, im Ghetto zu wohnen, aber eben im Herzen, auf diesem einen Quadratkilometer. Daher mußte ich in ein Kloster ziehen. Das war das einzige, was zu bekommen war. Deshalb wohne ich nun im armenischen Kloster. Das war der einzige Platz, wo etwas frei war. Andernfalls hätte es aufgrund der Bevölkerungsdichte und der extrem hohen Mietkautionen für mich absolut nichts gegeben, wo ich mich hätte einrichten können. Die einzige Möglichkeit bestand darin, in diesem Kloster zu wohnen und zu versuchen, etwas daraus zu machen. Und in der Tat bin ich recht stolz auf das, was ich in diesem Viertel geleistet habe, und könnte mir nicht vorstellen, irgendwo sonst zu leben.