Die Armenier in Jerusalem sind natürlich eine Gemeinde für sich. Wie weit sind sie in die palästinensische Gesellschaft integriert?

Man kann diesbezüglich keine Verallgemeinerungen anstellen. Es gibt Menschen wie mich, die voll und ganz integriert sind. Wie bereits gesagt, stellt die palästinensische Gesellschaft in der Form, wie ich sie verstehe, empfinde, mit ihr in Kontakt komme, keinen rassischen oder ethnischen Begriff dar. Wenn mir ein Palästinenser sagt, ich sei kein Palästinenser, dann habe ich damit kein Problem. Meiner Meinung nach liegt das Problem bei ihm, denn wenn ich das Gefühl hätte, ein Problem damit zu haben, hieße dies, daß ich nicht dazugehörte. Aber ich identifiziere mich mit der palästinensischen Gesellschaft. Ich glaube zwar nicht, daß ich die Mehrheit der Armenier repräsentiere - das hat mich nie gekümmert -, aber ich habe durchaus das Gefühl, Teil der palästinensisch-arabischen Kultur zu sein. Dabei bin ich nicht der Meinung, daß dies meiner Zugehörigkeit zu den Armeniern einen Abbruch tut, da man in Gesprächen mit Palästinensern stets feststellt, daß sie sich zusätzlich zu dieser Über-Identität einer Subidentität bewußt sind. Wie etwa ein Einwohner Hebrons zwar Palästinenser sein mag, aber auch eine Art Stammestreue Hebron gegenüber empfindet, oder jemand aus Nablus seiner Stadt verpflichtet ist, so halte ich der armenischen Dynamik die Stammestreue - so sehe ich es jedenfalls.

So wie die in den USA lebenden Juden Teil der amerikanischen Nation sind oder die deutschen Juden vor dem Holocaust. ..

Natürlich. Das ist richtig. Ich habe in dieser Hinsicht kein Problem. Es ist eine Frage des eigenen Selbst innerhalb eines gegebenen allgemeinen Kontexts.

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