Als einen armenischen Palästinenser, aber insbesondere als einen Armenier, möchte ich Sie folgendes fragen: Sie haben vorhin von der Verteufelung des Islam gesprochen. Wie sehen Sie den Islam ?
So, wie ich alle anderen Religionen auch sehe.
Sie gehören im Nahen Osten zu einer Minderheit. Wie hat das armenische Volk den Islam erlebt?
Ich bin nicht das armenische Volk. Ich sehe ihn, wie gesagt, wie jede andere Religion. Er verfügt über mitfühlende und menschliche Kräfte, aber auch über dunkle Seiten. Jede Religion weist natürlich dunkle Seiten auf. Wie Sie wissen, wurden im Laufe der Geschichte mehr Menschen im Namen der Religion getötet als für sonst irgend etwas. Es ist eine Frage der Auslegung. Es kommt darauf an, wie man den Islam interpretiert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier einen Vortrag über den Islam halten soll. Wenn ich damit anfinge, würden wir nie zu einem Ende kommen. Aber vielleicht kann ich es anders ausdrücken: Wir leben in einer Welt, in der viele unserer Vorstellungen von vorherrschenden Definitionen aus den Medien beeinflußt werden, und diese sind in erster Linie amerikanisch beziehungsweise europäisch. Diese bestimmen infolge der Medienrevolution größtenteils unser Wertesystem. Wir werden in hohem Maße durch Definitionen davon beeinflußt, wer nun die Terroristen, wer die Guten, wer die Bösen sind, wer auf dem Wege der Besserung ist und wer immer schlimmer wird.
Ich erinnere mich, daß vor 1967 das erste, was den Menschen einfiel, wenn sie über den internationalen Terrorismus sprachen - übrigens ein Begriff, dem besonders die westliche Gesellschaft Bedeutung beimißt -, die linksextremen Stadtguerillagruppen waren, also die Baader-Meinhof-Gruppe, die