Personalausweis, hat den Status der gesamtem palästinensischen Bevölkerung Ostjerusalems verändert: Wir wurden quasi von jordanischen Staatsbürgern zu Einwohnern mit einer lediglich grünen Identitätskarte herabgestuft. Auch damit habe ich meine persönliche Erfahrung gemacht. Als ich 1991 als Leiter des palästinensischen Presseteams an den Friedensgesprächen in Madrid teilnahm und wir das Flugzeug nach Madrid bestiegen, gab man uns unsere Bordkarten. Darauf wurde nach der Nationalität gefragt. Ich schrieb: "Wird in Madrid geklärt." Aber diese Frage ist immer noch nicht gelöst; dabei müßten wir es unbedingt wissen, denn schließlich ist das ja für mich keine rhetorische Frage, sondern eine sehr konkrete. Wenn man beispielsweise ins Ausland reist und einen Wagen mieten oder ein Hotelzimmer reservieren möchte, wird man natürlich nach seiner Nationalität gefragt. Was soll man also angeben? Es ist ganz einfach: Wenn man "Palästinenser" angibt, gibt es dafür keinen Nachweis. Gibt man "Israeli" an, ist das Betrug. Bezeichnet man sich als "Jordanier", so gibt man sich damit als Angehöriger eines bestimmten Staates aus. Dabei haben wir laut Gesetz selbst als Träger eines jordanischen Passes nicht das Recht, uns länger als einen Monat pro Jahr in Jordanien aufzuhalten - in dem Land, dessen Staatsbürger wir offiziell sind. Das sind konkrete Fragen, die noch ungelöst sind. Es geht nicht darum, zu polemisieren. Es handelt sich um konkrete Dinge, und wir haben einen Großteil unseres Lebens in dieser Ungewißheit zugebracht. Wir hoffen, daß zumindest künftige Generationen wissen werden, wo sie im Umgang mit dieser Welt stehen.
Werden Sie einen palästinensischen Paß erhalten?
Darauf freue ich mich schon.