Shulamit Aloni
Sulamit Aloni wurde 1929 als Tochter russischer Einwanderer in Palästina geboren. Sie absolvierte ein Lehrerseminar und studierte Rechtswissenschaften. Als Mitglied der Arbeiterpartei Mapai wurde sie 1965 erstmals in die Knesset gewählt. Nach schweren Auseinandersetzungen mit der damaligen Parteivorsitzenden Golda Meir gründete sie 1973 ihre eigene Partei, die Bürgerrechtsbewegung Ratz. Diese widmete sich vor allem Frauen- und Menschenrechtsfragen. Bekannt wurde Shulamit Aloni vor allem durch ihr unkonventionelles Denken und ihren Kampf gegen jegliche Art religiösen Zwangs.
Als Vorsitzende des linksliberalen T/erefz-Bündnisses war Shulamit Aloni von 1992 bis 1995 in der Koalitionsregierung Yitzhak Rabins Erziehungs- und Kulturministerin, anschließend in der Regierung von Shimon Peres bis 1996 Ministerin für Kommunikation, Wissenschaft und Kunst. Sie steht der israelischen Friedensbewegung nahe und zählt seit vielen Jahren zu den Befürwortern eines Kompromisses mit den Palästinensern.
Das Gespräch mit Shulamit Aloni führte Azmi Bishara im Januar 1996 in Jerusalem.