sagt, daß wir bereits jetzt von den Früchten des Friedens essen. Wir sind offen für die Welt, die Welt ist offen für uns; und in diesem Kontext wird Jerusalem das Zentrum bilden.

Teddy Kollek schlug vor, Jerusalem in mehrere unabhängige Stadtteile aufzuteilen. Diese sollen einer Stadtverwaltung unterstehen, die quasi als Dachorganisation fungiert.

Das ist vielleicht die vernünftigste Lösung, die man schon vor einem Jahr - vor dem Mord an Rabin - hätte haben können. Nach diesem Mord beginnen wir jetzt vielleicht endlich, weniger verrückt zu sein. Die Israelis wuchsen auf mit der Losung, das Land zu besetzen, und mit einer Landkarte, die vom Fluß an der ägyptischen Grenze bis zum Euphrat reichte. Sie wurden mit dem Wahnsinn groß, daß alles ihnen gehöre. Ich hoffe jedoch, daß wir zur Vernunft zurückkehren. Diese Vernunft ist verpflichtet, die Rechte der Palästinenser auf Jerusalem anzuerkennen. Schon jetzt existiert das schwerwiegende Gefühl, daß man in der Vergangenheit nicht genug getan hat und ein Ghetto entstehen ließ. Das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, reicht bis in die Regierung hinauf.

Nun noch eine Frage zum Friedensprozeß zwischen den Palästinensern und den Israelis. Unabhängig davon, ob es einen eigenen Palästinenser Staat oder lediglich eine palästinensische Autonomie geben wird, ist der Friede die einzige Chance für beide Völker - wir wissen das. Sind Sie persönlich mit dem bisherigen Friedensprozeß zufrieden ?

Nein. Ich sage Ihnen, worin meine größte Schwierigkeit besteht. Es sind die Siedler, gegen die ich von Anfang an war. Wenn die Siedler nicht gewesen wären, hätte man zu den Grenzen von 1967 zurückkehren können, Grenzen, die auch in den UN-Resolutionen 242 und 338 festgeschrieben wur¬

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