Was heute passiert, ist interessant. Die Beziehungen zwischen Israel und Jordanien sind enger als die zwischen Jordanien und den Palästinensern.
Aber auch die Israelis und die Palästinenser sind sich näher als die Palästinenser den Jordaniern. Mir scheint, daß Israel beide gegeneinander ausspielen will. Die Regierung Jordaniens sieht in Israel einen strategischen Partner, den wichtigsten für Jordanien im Nahen Osten. - Ich möchte aber noch einmal auf die Siedler zurückkommen. Sollte sich die israelische Regierung mit ihnen zusammensetzen und diskutieren?
Nein. Ich bin dafür, sie zu evakuieren. Darüber hatte ich eine sehr heftige Diskussion mit Rabin. Nach dem Anschlag von Goldstein in Hebron rief ich ihn nachts an und erinnerte ihn an die Ermordung Graf Bernadottes 1948 in Jerusalem. Damals steckte Ben-Gurion 200 Leute ins Gefängnis. Ich bin dafür, daß die Armee all die 400 bis 500 Juden, die in Hebron sitzen, evakuiert und die dortigen Siedlungen mit schweren Schlössern verschließt. Diese Siedler sind eine Schande - es ist unmöglich, daß sie dort bleiben. Wir sind gezwungen, eine Wirklichkeit zu schaffen, die Präzedenzcharakter aufweist. Der Mord in Hebron war ein Ereignis, in dessen Folge man auch Kiryat Arba hätte räumen lassen können. Dennoch: Hebron wird arabisch sein. Alle diese Umgehungsstraßen, die man heute baut, haben so einen Beigeschmack von Bedrängnis. Ich betone immer, daß diese Gebiete unter Militärverwaltung stehen und eben nicht Teil des israelischen Staates sind. Da es ein Gebiet unter Militärverwaltung ist, gehört es nicht uns, sondern dem palästinensischen Volk. Zu diesem Thema habe ich eine völlig klare Haltung, aber ich bin nicht Ministerpräsidentin und stehe in dieser Frage auch ziemlich alleine da.