Jerusalem verhandelt wird. Außerdem haben die Israelis auch akzeptiert, daß wir in Ostjerusalem wählen und gewählt werden dürfen. Die palästinensischen Wahlen vom Januar 1996 haben das bestätigt. Einige Vertreter von Jerusalem vertreten uns nun in einem palästinensischen Parlament. Wir sind also keine Bürger Israels, wir haben keine israelische Staatsangehörigkeit, wir wenden uns an unsere Vertreter. Dennoch ist das alles sehr kompliziert, und wir wissen nicht, wie das wirklich funktionieren soll. Soll ich als Palästinenser in Ostjerusalem die palästinensische Staatsangehörigkeit beantragen? Oder gehe ich nach Ramallah und beantrage einen Paß, der von den Israelis akzeptiert werden muß? Wie soll das in Jerusalem aussehen? Hunderte von Fragen sind noch nicht gelöst.

Jetzt zum Modell. Ein undogmatisches Vorgehen könnte wirklich ein guter Anfang für die Verhandlungen über die Zukunft von Jerusalem sein. Dennoch muß man noch einmal daran erinnern, daß die gesamte Verwaltung, das ganze Sozialund Schulwesen unter israelischer Kontrolle steht. Es gibt aber auch mindestens 200 palästinensische Institutionen, die direkt oder indirekt palästinensischer Autorität unterstehen. Wie wollen die Israelis diese zu einem Teil ihrer Hauptstadt machen? Ich weiß es nicht.

Meine Vorstellung ist daher, Jerusalem von der Politik zu entlasten und vor allem von politischen Symbolen zu befreien. Dann sollte man stärker die kommunalen Probleme angehen. Ein Modell, das ich für die Zukunft sehe, sind Kommunalwahlen für die Palästinenser in Ostjerusalem, in denen sie ihren eigenen Stadtrat wählen. Wir Palästinenser stellen momentan etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Jerusalems. Wenn wir einen Stadtrat von 30 Mitgliedern wählen, 20 von West- und 10 von Ostjerusalem, dann sind die 10 Palästinenser für alles in Ostjerusalem verantwortlich und umgekehrt die Israelis für Westjerusalem. Alle 30 zusammen sind verant-

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