Der mit dem Oslo-Abkommen von 1993 entstandene Friedensprozeß hat bereits einige Rückschläge erlitten. Er scheint unter anderem die Jerusalemfrage nicht lösen zu können. Bedarf es äußerer Einwirkungen, um ihm eine andere Richtung, eine neue Dynamik zu geben?

Nein, das glaube ich nicht. Den Verlauf des Friedensprozesses wählte das palästinensische Volk selbst. Yassir Arafat wurde jedoch in eine Art Befehlshaber der Hilfspolizei verwandelt. Er ist heute so etwas wie ein Zulu-Häuptling in Südafrika. In diesem Kontext von einem Friedensprozeß zu sprechen, ist daher unzutreffend. Gehen wir jedoch von einer langfristigen Perspektive aus, so lassen sich heute bereits Komponenten erkennen, die für die weitere Entwicklung von Bedeutung sind. Zunächst muß man allerdings bedenken, wie schwierig es ist, von einem bürgerkriegsähnlichen Zustand - wie er zur Zeit der Intifada bestand - zur Errichtung einer nationalen Gemeinschaft, die auch ein eigenes Territorium beansprucht, zurückzukehren. Überhaupt ist es eine romantische Vorstellung, von einer Lösung für die besetzten Gebiete zu sprechen. Es ist noch ein weiter Weg bis dorthin, und ich bin sicher, daß dabei eine Reihe verschiedener Entwicklungsstufen durchlaufen werden müssen. Unter dem Aspekt der Entstehung eines eigenständigen Palästinenserstaates findet momentan jedoch überhaupt kein konkreter Friedensprozeß statt. Jeder, der von so etwas spricht, redet Unfug, ganz gleichgültig, ob das die israelische Linke ist oder Leute, die heimlich darüber nachdenken.

Es gibt aber auch Dinge, in denen ich einen Fortschritt erkennen kann. Dazu zählt die Jerusalemfrage. Niemand weiß jedoch, was Jerusalem genau ist. Darüber muß man also zunächst reden.

Jerusalem muß also territorial begrenzt werden.

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