salem" sprechen. Demgegenüber steht der Anspruch der Palästinenser, und dieses Problem wird bestehenbleiben.
Radikale Parolen stören mich übrigens nicht, solange das, was tatsächlich geschieht, vernünftig ist. Die Parolen haben keine Bedeutung, sie sind rein theoretisch, nur künstlich. Viele Israelis verstehen beispielsweise das Wort "Herrschaft" als einen rechtlichen Begriff. Das stört mich nicht, selbst wenn man Herrschaft als geistigen Begriff betrachtet und man ihm eine schicksalhafte Bedeutung für das israelische Volk beimißt. Solche Parolen sind zwar ärgerlich, aber sie stören mich nicht. Alle diese Parolen haben Bedeutung nur in dem Sinne, daß sie die Angst der Israelis verdrängen helfen, in die Altstadt zu gehen. Man geht dort nicht hin. Wer es tut, ist kein Jerusalemer Jude. Entweder er ist ausländischer Tourist oder Israeli aus Tel Aviv. Fragen Sie einen Israeli aus Jerusalem - neun von zehn waren seit der Intifada nicht in der Altstadt. Sagen wir es andersherum: Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Trennung ist eine gute Basis auch für eine politische; so hoffe ich.
Wie soll es aber nach einer solchen politischen Trennung zu einer Zusammenarbeit kommen?
Es wird eine alltägliche Zusammenarbeit geben, wie sie an jedem anderen Ort auf der Welt auch stattfindet.
Bedeutet denn eine politische Trennung, daß es zwei Hauptstädte geben wird?
Zwei Hauptstädte - was interessiert mich das? Die Hauptstadt der Palästinenser wird nicht direkt in Jerusalem sein, sondern mehr an der Stadtgrenze liegen, in der Nähe des Ramses-Hotels. Schon vor 1967 war der Regierungssitz auf eben dieser Anhöhe beim Ramses-Hotel. Dort wird das palästi¬