enteignet. So gibt es viele Situationen, in denen das, was die Planungsgesellschaft tut, eigentlich nicht legal ist.

Erhält ein Palästinenser einmal eine Genehmigung, steht er aber vor einem anderen Problem, nämlich wie er ein Grundstück in einem Viertel erwerben kann; denn es ist niemand bereit, etwas zu verkaufen. Es gibt bei den Arabern nicht so einen ausgeprägten Handel mit Grundstücken, da alles in der Familie bleibt. Bei den Israelis hingegen existiert ein richtiger Grundstücksmarkt mit Bauplätzen, die durch Parzellierung entstehen; man kauft und verkauft. Die Araber gehen aber anders mit diesen Dingen um, was ein schwerwiegendes Problem bei der Stadtplanung darstellt.

Nach 1967 wurden einige Orte von Jerusalem eingemeindet, Dörfer, die der Struktur und Mentalität ihrer Bewohner nach eindeutig ländlich geprägt waren. Diese Menschen hatten im Traum nicht daran gedacht, einmal Teil von Jerusalem zu werden.

Es hat eine Verstädterung der Dörfer stattgefunden oder auch umgekehrt. Dies kam zustande durch eine halbherzig betriebene Entwicklung in den Gebieten, die weiterhin den Arabern gehörten. Es gibt in diesem Bereich eine Menge paradoxer Zustände. Einer davon ist das ganze Gebiet von Givat Hamivtar und im Norden die Gegend bei Shufat und Ramot Eshkol. Das waren Gebiete, die die Jordanier aus dem übrigen Territorium herauslösten und die damals die Bedingung dafür waren, daß die Israelis die Verbindung mit dem Skopusberg hersteilen konnten. Das war die größte Schande für die jordanische Regierung vor 1967. In diesem Gebiet fand keine Aufteilung des Landes statt, und es wurde nicht gebaut. Als die Israelis 1967 kamen, war dort alles leer. Die jordanische Regierung wollte diese Gebiete um Shufat und Beit Hanina nicht annektieren, denn viele Palästinenser aus Jerusalem

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