Dies zeigt deutliche Parallelen zur jüdischen Haltung. Jerusalem steht für viele Juden historisch und traditionell bedingt beinahe als Synonym für das ganze Land.
Auch einige arabische Namen Jerusalems sind eine Art Synonym für das gesamte Palästina. Diese Namen gehen übrigens auf Ismael und Isaak zurück, wobei schon in vorislamischer Zeit für die Araber Ismael als Lieblingssohn Abrahams galt, während die Juden dies von Isaak glaubten. Daher war Jerusalem für uns seit jener Zeit ein ebenso heiliger Ort wie Mekka. Und deswegen war derjenige Ort, der als erster dazu bestimmt wurde, sich ihm beim Gebet zuzuwenden, Jerusalem und nicht Mekka.
Ich möchte noch einmal auf die Husseinis zurückkommen. Ich besitze ein israelisches Buch über bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte Palästinas der letzten 100 Jahre, und darin werden 35 Husseinis erwähnt, weit mehr als Mitglieder irgendeiner anderen jüdischen, arabischen oder palästinensischen Familie. Es scheint, daß es während der letzten Generationen immer einen Husseini auf einem der wichtigen Posten in Jerusalem gegeben hat. Als Hüter der Moschee, aber auch als Hüter der heiligen Stätten der Christen. Das bedeutet, daß jede in Jerusalem regierende Macht den Husseinis eine zentrale Funktion in der Verwaltung zuweisen mußte. Einige Husseinis wurden aber auch gehängt, andere deportiert.
Ja. Wir sind eine aktive Familie. Einer der Gründe für unsere Position ist wohl der Feldzug von Ibrahim Pascha im letzten Jahrhundert. Fast die gesamte Husseini-Familie, zumindest die Oberhäupter, unterstützten den Statthalter der osmanischen Regierung gegen Ibrahim Pascha von Ägypten. Und als Ibrahim Pascha Palästina verließ, kamen die Türken zurück und belohnten diejenigen, die nicht von ihnen abgefal¬