alle Extremisten waren und die Konfliktverschärfung auch von der zionistischen, jüdischen Seite ausging - von der Art, wie sie mit den Palästinensern umging. Manchmal wurde mehr gegenseitiges Verständnis erzielt, oft kam es aber zum Bruch. Das genannte Beispiel zeigt, wie eine Gruppe von Arabern Bereitschaft zur Verständigung, zur Kommunikation zeigte, doch die Reaktion, die Art, wie man sie von oben herab behandelte, ließ die Stimmung Umschlägen. Insofern glaube ich, daß Haj Amin den Juden gegenüber nicht besonders extremistisch auftrat; er war eben ein Politiker. Er war nicht nur religiös, sondern auch Politiker; er war bereit, zu kommunizieren, zu verstehen, wenn ihm die Möglichkeit dazu gegeben wurde.

Trotzdem gelangte er irgendwann zu dem Schluß, daß der Zionismus eine Bedrohung für das palästinensische Volk darstelle, und organisierte von da an den palästinensischen Widerstand. Im Rahmen dieses Widerstandes, während der palästinensischen Rebellion ab 1936, warf man Haj Amin vor, keine Opposition zu dulden, jeden umzubringen, der seinen Führungsanspruch bestritt. Wie stehen die Palästinenser heute dazu?

Man hatte aus der Zeit um 1936 einige Lektionen gelernt, und diese beeinflußten die Palästinenser zu Beginn der Besatzung nach 1967, wenn es darum ging, Menschen umzubringen, des Verrats zu bezichtigen und dergleichen. Es trat allmählich eine Veränderung ein: Anfangs brachte man Verräter um, dann tötete man diejenigen, die man für Verräter hielt, dann brachte man die um, von denen man sich wünschte, daß sie Verräter seien, schließlich brachte man seinen persönlichen oder politischen Gegner um, weil man ihn loswerden wollte, oder tötete Feinde der eigenen Familie, die man loswerden wollte, und daher bezichtigte man sie des Verrats. Diese Situation

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