Herr Olmert, warum behandeln Sie als Bürgermeister Jerusalems Araber und Juden unterschiedlich ?
Die Welt muß ein paar fundamentale Tatsachen begreifen. Unglücklicherweise war die Stadt 19 Jahre geteilt. Übrigens, in den 3000 Jahren jüdischer Geschichte - nein ihrer Gesamtgeschichte, nicht nur der jüdischen Geschichte - war die Stadt nur 19 Jahre geteilt.
Palästinenser müssen ständig hier leben, wollen sie nicht ihr Wohnrecht verlieren. Juden jedoch können gehen und wiederkommen.
Sie können die Situation eines Arabers nicht mit der eines Juden vergleichen. Dieses ist ein jüdischer Staat. Das wurde vor 47 Jahren so festgelegt. Es gibt nur ein Gesetz der Rückkehr für Juden, nicht für Nicht-Juden. Das ist nun mal das Gesetz. Das wurde nicht geschaffen, um Araber zu diskriminieren. Wir behandeln - zumindest versuchen wir es - alle Bürger des Staates gleich. Wenn ein Araber in Jerusalem leben will, soll er die israelische Staatsbürgerschaft beantragen.
Der Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO in Jerusalem, Faisal Husseini, meldete kürzlich Ansprüche auf arabischen Besitz in Westjerusalem an.
Es gibt nichts, was Sie als "arabischen Besitz" definieren können. Ich weiß nichts von irgendeiner arabischen Einrichtung, die als solche irgendwelche Rechte von juristischer Bedeutung hat. Man kann natürlich über individuellen Besitz reden. Ich weiß aber nicht, ob Faisal Husseini von irgend jemandem eine Vollmacht bekommen hat, um Besitzansprüche anzumelden. Nach 1948 gab es viele, die davonliefen. Es war ihre eigene Entscheidung. Wir haben ein besonderes Gesetz