sahen sie sich als Zielscheibe fremder Interessen. Das begann mit der Balfour-Erklärung 1917, mit der die englische Politik die Juden zur Einwanderung nach Palästina motivierte. Die jüdischen Bewohner machten damals nur etwa drei Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Erst in den dreißiger und vierziger Jahren stieg der Prozentsatz erheblich an, und wir Palästinenser wußten, daß dies die Vorbereitungen waren, die zum Staat Israel führen würden. Es entwickelte sich daher bei den Palästinensern das Bewußtsein, Jerusalem quasi schützen zu müssen, was aber nicht bedeutete, sich vom arabischen Nationalismus oder vom Islam zu entfernen.
Es gibt heute drei Ebenen der palästinensischen Identität: eine regionale als Palästinenser, eine nationale als Araber und eine internationale als Moslems. Diese Entwicklung der Identität läßt sich bis zum Ersten Weltkrieg zurückverfolgen, und man kann somit bis heute die Palästinenser als Araber und Moslems definieren.
Bis wir einen Staat Palästina und dann eine Einheit mit den anderen arabischen Staaten haben werden, sind wir jedoch nicht von der arabischen Welt isoliert, da etwa die Hälfte unseres Volkes in anderen arabischen Ländern lebt. Wir reichen diesen Staaten unsere Hände und wünschen uns gute Beziehungen mit ihnen sowie ihre Unterstützung für die Gründung unseres Staates Palästina. Dies gilt auch für andere islamische und friedliebende Staaten auf der Welt, denn wir sind eine zivile Gesellschaft ohne Extremisten oder Rassisten.
Wie waren denn die Beziehungen der palästinensischen Araber zur jüdischen Gemeinschaft vor 1948?
Nach ihrem Glauben waren sie Juden, nach ihrer Nationalität waren sie Palästinenser. Unsere Beziehung zu den Juden war sehr gut; sie hat sich erst mit der Balfour-Erklärung verschlechtert. Wir wissen, daß die Juden dann im Zweiten Welt¬