Jerusalem Sorge zu tragen. Wir rufen alle Moslems auf, uns in der Aufgabe, die israelische Besatzung zu beenden, beizustehen.

Hat Jordanien eine besondere Bedeutung für die heiligen Stätten?

Der Schutz der heiligen Stätten ist eine - auch spirituelle Aufgabe aller Moslems weltweit. Die Verwaltung der heiligen Stätten allerdings ist die Aufgabe der Palästinenser. Vom religiösen Standpunkt aus gesehen, hat jeder Moslem die gleichen Rechte in Jerusalem. Weil die islamische Welt allerdings schwach ist, ist auch die palästinensische Position schwach. Die israelische Kolonisation und Besatzung ist ein Ergebnis dieser Schwäche der islamischen Welt. Die zionistische Bewegung hat übrigens immer versucht, die islamische Welt schwach zu halten, um ihre Ziele durchzusetzen.

Was bedeutet Ihnen Jerusalem persönlich ?

Jerusalem bedeutet mir sehr viel. Die Stadt bestimmt meine Gefühle, mein Dasein, mein Denken. Meine größte Sorge ist, wie wir unsere Rechte hier erreichen können. Was mir und allen anderen Moslems genügen würde, wäre ein Rückzug Israels auf die Grenzen von 1967 und eine freie Religionsentfaltung für alle, auch für die Juden. Israel will jedoch die Herrschaft über ganz Jerusalem für ewig behalten. Es stützt diesen Anspruch auf das Argument, daß es den Juden zwischen 1948 und 1967 aus politischen Gründen - und nicht aus religiösen - verboten gewesen sei, an der "Mauer Buraks" [Westmauer] zu beten.

Die politischen Gründe waren, daß weder Jordanien noch die anderen arabischen Länder Israel als Staat anerkannt hatten. Daher wurde den Juden der Zugang nicht erlaubt. Heute

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