hegen nun einmal das Gefühl, daß Jerusalem ihre heilige Stadt sei, und dieses Gefühl sitzt sehr tief. Daher besteht unsere Frömmigkeit in der Pilgerschaft.

Ich möchte noch eine Frage zum Thema "Frömmigkeit" diskutieren: den Aspekt der Reliquien, der Andenken. Wenn man auf die eine oder andere Weise mit Jerusalem zu tun hat, lernt man zum Beispiel die "Blumen des Heiligen Landes" kennen, oder man sieht, wie die Menschen auf eine ganz besondere Art bestimmte Steine berühren. Was sagen Sie zu dieser religiösen Symbolik Jerusalems?

Zugegeben, das ist Ausdruck der religiösen Bedeutung Jerusalems. Allerdings gibt es dabei eine ungesunde Kommerzialisierung; manchmal werden die Gefühle der Menschen ausgenutzt, manchmal auch mißbraucht. Ich habe gehört, daß man sogar Luft, leere Flaschen mit Jerusalemer Luft, verkauft das geht wirklich zu weit. Der Verkauf von gepreßten Blumen ist allerdings in Ordnung. Aber der Verkauf des Wassers, der Erde, der Luft, das ist wirklich übertrieben. Aber Händler sind nun einmal Händler. Die Kirche kann nichts dagegen ausrichten. Die Händler benötigen keine Erlaubnis der Kirche, und die Regierung zeigt keinerlei Interesse, solange sie ehrlich sind und niemanden betrügen. Aber dieses Phänomen ist natürlich ein religiöses. Es gibt eben einen Kaufwunsch auf seiten der Pilger, sie wollen Andenken. Sie müssen mit einem Souvenir nach Hause kommen, und daher stellt man Andenken für sie her.

Was würden Sie als hiesiger Bischof den Pilgern als Andenken empfehlen ?

Ein Kreuz wäre sicher gut, vielleicht auch ein Rosenkranz aus dem Heiligen Land; man sollte sich jedenfalls auf die ein¬

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