zum Abschluß kommen, wenn die arabischen Länder endlich Stabilität und politische Reife erreicht haben werden. Wir leben nach wie vor unter Regierungen, die sich aufgrund ihrer immanenten Natur zwangsläufig verändern werden. Der Irak zum Beispiel stellt eine sehr eigene Erscheinung dar und ist kein System, das in sich selbst den Keim für eine eigene Erneuerung trägt, etwa durch Wahlen alle vier Jahre. Er hängt von einer einzigen politischen Partei ab. Wenn also diese Partei oder auch nur ihre zentrale Persönlichkeit verschwindet, dürfte es zu einem erneuten Staatsstreich kommen. Dies bedeutet, daß dieses Land noch keine eigene Stabilität erreicht hat. Dasselbe gilt für Syrien. Aber auch in Jordanien, das am stabilsten erscheint, gibt es ein Element des Aufruhrs gegen die königliche Familie. Mit Blick auf die Bewegung und Instabilität in der gesamten Region kann man sich auf nichts verlassen, nichts ist wirklich ruhig. In Ägypten scheint Ruhe zu herrschen - bis jetzt zumindest. Die dortigen inneren Spannungen rühren von islamischen Elementen her, die dem Regime nicht treu ergeben sind. Das ist alles.
Die gegenwärtige Instabilität im arabischen Raum hängt also momentan erstens vom moslemischen Element ab, das bisher im Rahmen der bestehenden politischen Vertretungsorgane nicht zu einer eigenen Stabilität und Repräsentation gefunden hat. Die modernen Moslems sind noch immer auf der Suche. Auch wenn sie nicht islamistische Extremisten sind, haben sie innerhalb der gegenwärtigen Verhältnisse noch nicht ihren wahren Platz gefunden. Somit stellen sie ein Element der Instabilität und des Wechsels dar. Sie befinden sich weiter auf der Suche.
Ein weiteres Element der Instabilität sind die Regime selbst, die Regierungsformen, ihr Verhältnis zur modernen Demokratie. Außerdem wäre da noch das Verhältnis zwischen Staat und Religion, und das hat wiederum mit dem erstgenannten Element zu tun, den Moslems.