gionen des Mittleren und Fernen Ostens. Seine Mitglieder bemühen sich, in der islamischen Welt ein gutes Werk zu tun, ins Gespräch zu kommen, denn viele Moslems haben Angst vor einem Dialog. Sie betrachten den Dialog als eine Form von Mission, eine versteckte Form der Bekehrung. Ein weiterer Faktor ist, daß nicht wenige den Dialog an sich in Frage stellen. Da es auf beiden Seiten um Gläubige gehe, sei er nutzlos und Diskussionen folglich überflüssig. Man habe beiderseits keinen Bewegungsspielraum, sagen sie. Allerdings ist man dabei, auf beiden Seiten die Augen zu öffnen. Man lebt zusammen, um zu verstehen, wie man zusammenlebt, wobei wir sogar unsere eigenen Dogmen ignorieren beziehungsweise beiseite lassen. Ich ignoriere die islamischen Dogmen, sie die christlichen. In diesem Zusammenhang versuchen wir, den Moslems mitzuteilen, daß wir natürlich nicht wollen, daß sie ihre Dogmen ändern und wir ihren Seelen nicht die Überzeugung der christlichen Dogmen einflößen wollen. Wir möchten lediglich wissen, woran die Moslems glauben, wollen wissen, wie sie ihre Dogmen verstehen. Auch sollten sie wissen, wie wir unsere Dogmen formulieren. Das ist alles. Es ist eine gegenseitige Öffnung: Wir verstehen Euch so, wie ihr Euch selbst versteht, und sie lernen uns verstehen, wie wir uns verstehen. Das ist die wahre Bedingung für Koexistenz.

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