Vorwort von
Sumaya Farhat-Naser
Im Juli 2003 veranstaltete ich mit 30 palästinensischen Jugendlichen in Bir Zeit ein Seminar über die Palästinenser in Israel. Ich fragte die Teilnehmer, wer Uri Avnery kenne niemand. Ich begann, ihn vorzustellen: Ein Israeli, Publizist, Journalist, früher auch Knessetabgeordneter und seit langem ein führender Friedensaktivist. "Und?", kam die Frage. "War er Soldat? Flat er Palästinenser getötet, gefoltert, hat er sich an der ZerStörung von Häusern beteiligt?" "Nein, Gott sei Dank nicht!" "Woher weißt du das, was willst du uns damit sagen?"
"Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Er setzt sich für unsere Rechte ein, protestiert täglich gegen die Misshandlung und Tötung von Palästinensern, gegen Häuserzerstörungen und Deportationen, gegen die Landenteignung und die 'Apartheidmauer'. Ich kenne ihn und will nun von euch wissen, was ihr davon haltet, wenn ich ein Vorwort zu seinem neuen Buch schreibe. Es ist ungewöhnlich, doch nötig, euch Uri Avnery vorzustellen; denn er hat einen außergewöhnlichen Weg beschritten, einen Weg, der exemplarisch sein könnte für viele, die sich um die Zukunft der Menschen in unserer Region sorgen. Ich bewundere und schätze ihn und bin ihm dankbar für das, was er auf dem Weg zur politischen Versöhnung, zur gegenseitigen Verständigung und zum Frieden tut. Uri Avnery war übrigens auch einmal Mitglied in der 'Irgun'."
"Halt! Wir wollen nichts mehr hören - dann ist er doch ein Verbrecher!"
"Nein, er wurde mit 14 Jahren Mitglied, verließ jedoch diese jüdische Untergrundorganisation, deren Name für uns mit Tod, Vertreibung und Heimatlosigkeit verbunden ist, als er ihre antiarabische und reaktionäre soziale Haltung sowie ihre terroristischen Methoden erkannte. Er beteiligte sich 1948 am Krieg,