Aber wir müssen gestehen, dass auch ein gegensätzlicher Prozess am Werk ist. Die Siedlungen, die Landenteignungen, die Umgehungsstraßen und die Trennmauer haben eine Situation geschaffen, die von manchen Pessimisten als "unumkehrbar" betrachtet wird. So "unumkehrbar" wie die Berliner Mauer.

Der Kampf um den Frieden mit den Palästinensern und den anderen Arabern ist ein Teil des Kampfes um die Seele Israels. Was für ein Israel wollen wir? In was für einem Staat wollen wir leben? Soll es ein moderner Staat sein, in dem sich die israelisehe Nation frei entwickeln kann, ein liberaler, säkularer Staat, in dem alle Bürger gleichberechtigt sind, ohne Rücksicht auf ethnische und nationale Abstammung, Geschlecht und religiose Überzeugung, ein Staat, der die soziale Solidarität pflegt, im Frieden mit seinen Nachbarn lebt und an dem Marsch der Menschheit für Frieden und Gerechtigkeit teilnimmt?

Oder soll es ein altmodischer, egozentrischer Nationalstaat sein, nach dem Muster des europäischen Nationalismus vor 200 Jahren, ohne Trennung zwischen Staat und Religion, mit rassistischen Kennzeichen, ein Staat, der Bürger jüdischer Abstammung bevorzugt und in einem permanenten Kriegszustand lebt, ein Staat, der ein anderes Volk unterdrückt und sein Gebiet grenzenlos erweitern will?

Der Kampf um den Frieden mit den Palästinensern ist unser Kampf. Als israelischer Patriot nehme ich an ihm teil.

Tel Aviv, September 2003

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