75. Es gibt einen spürbaren Rückgang der palästinensischen Bereitschaft, den Dialog mit den israelischen Friedenskräften wieder aufzunehmen; das ist eine Folge der großen Enttäuschung über die "linke Regierung", die nach den Netanyahu-Jahren so viele Hoffnungen geweckt hatte, wie auch eine Folge der Tatsache, dass außer den kleinen radikalen Friedensgruppen sich niemand über die brutalen Reaktionen der Besatzungskräfte empörte. Die Tendenz, die Reihen zu schließen, die für jede Nation in einem Befreiungskrieg typisch ist, ermöglicht es den extremen nationalistischen und religiösen Kräften auf der palästinensischen Seite, jede israelisch-palästinensische Zusammenarbeit zu erschweren.
76. Der Zusammenbruch des alten Friedenslagers erfordert die Schaffung einer neuen israelischen Friedensbewegung, die realistisch, modern, wirksam und stark sein wird. Ein Friedenslager, das die israelische Öffentlichkeit beeinflussen und zu einer umfassenden Neubewertung der alten Grundsätze führen kann, um so einen Wechsel im israelischen politischen System zu bewirken.
77. Dazu muss die neue Friedensbewegung die öffentliche Meinung zu einer mutigen Neubewertung der nationalen GeSchichtsdeutung und zu ihrer Befreiung von falschen Mythen führen. Sie muss danach streben, die Geschichtsauffassungen der beiden Völker in einer gemeinsamen Geschichte zu vereinen, die frei von Geschichtsfälschungen ist und von beiden Seiten akzeptiert werden kann.
78. Während dies getan wird, muss die israelische Öffentlichkeit auch darüber informiert werden, dass bei all den schönen und positiven Seiten des zionistischen Unternehmens dem palästinensischen Volk ein furchtbares Unrecht angetan wurde. Dieses Unrecht, das seinen Höhepunkt während der Nakba er¬