Ihr habt diese Gelegenheit verpasst. Was ihr und die Soldaten jetzt tut, ist, so viel Zorn und Hass unter den Palästinensern zu schüren, dass euer weiterer Verbleib in den besetzten Gebieten unmöglich geworden ist. Jedes tote Kind, jedes zerstörte Haus, jede Blockade und "Liquidierung" bringt eure Siedlungen dem Ende näher.

Ich bin sicher, dass ihr euch dessen voll und ganz bewusst seid. Euer ganzes Benehmen zeigt das. Ihr handelt aus Verzweiflung. Ich schlage euch vor: Tauscht die Verzweiflung in Hoffnung auf eine Lösung ein. Statt mit leeren Slogans wie: "Lasst die Armee gewinnen!" zu träumen, solltet ihr anfangen, über eure Rückkehr und eine Wiedereingliederung nachzudenken. Eure israelischen Gegner werden sagen: Wir schulden euch gar nichts. Keiner hat euch gezwungen, dorthin zu gehen. Wir haben Milliarden über Milliarden an euch verschwendet. Nun seht zu, wie ihr zurechtkommt!

Dies ist nicht meine Meinung. Ich und viele andere in der Friedensbewegung glauben, dass der Staat eure Rückkehr nach Israel und eine ordentliche Eingliederung finanzieren sollte. Nachdem wir problemlos eine Million neuer Einwanderer aus der Sowjetunion eingegliedert haben, sollten wir das auch mit 200 000 Siedlern tun können. Es wird sogar einfacher sein, weil die meisten von euch sowieso in Israel arbeiten, sodass nur das Wohnungsproblem bleibt. Aber wenn in Israel Frieden herrscht und die Wirtschaft blüht, dann sollte dieses Problem leicht zu bewältigen sein.

Ich bin davon überzeugt, dass die große Mehrheit der Siedler außer dem harten Kern der Fanatiker - früher oder später diese Lösung akzeptieren wird. Lieber früher als später, hoffe ich. Habt Mitleid mit euch selbst, mit den Soldaten, die euch beschützen müssen. Jeder Tropfen vergossenes Blut ist unnötig. Lasst die Siedlungen nicht zu einem Altar des Moloch werden, auf dem die Kinder geopfert werden. Wenn auch ihr zu diesem Schluss gekommen seid, werdet ihr erkennen, dass wir eure Verbündeten sind, vertrauenswürdiger als all diejenigen, die euch jetzt umschmeicheln - und die euch morgen verraten.

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