aus. Wenn Soldaten auf alles schießen, was sich bewegt - aus Panik oder Gesetzlosigkeit oder weil Sharon gesagt hat: "Fügt ihnen Verluste zu!" so löst das ohnmächtige Wut aus. Wenn Offiziere den Befehl geben, auf Ambulanzen, Ärzte und Sanitäter zu schießen, die das Leben von verblutenden Verletzten zu retten versuchen - so löst das ohnmächtige Wut aus.
Wenn diese und tausend ähnliche Akte ein ganzes Volk demütigen und die Seelen der Menschen zerstören, so löst das ohnmächtige Wut aus. Und dann erscheint diese Wut auf einmal nicht mehr ohnmächtig; denn die Selbstmordattentäter gehen los, um sich mit dem Einverständnis des ganzen Volkes zu rächen, und alle freuen sich dann über jeden getöteten Israeli, Soldaten oder Siedler, ein Mädchen im Bus oder einen Jugendlichen in der Diskothek.
Die israelische Öffentlichkeit steht sprachlos vor diesem schrecklichen Phänomen. Sie kann es nicht verstehen, weil sie nicht weiß - und vielleicht auch nicht wissen will -, was sich in den palästinensischen Städten und Dörfern abspielt. Nur ein schwaches Echo von dem, was sich wirklich abspielt, erreicht sie. Die gehorsamen, unkritischen Medien unterdrücken Informationen oder verwässern sie so, dass das Monster wie ein harmloses Schoßhündchen aussieht. Das Fernsehen, das einer Zensur im Sowjetstil unterliegt, erzählt seinen Zuschauern nicht, was los ist. Falls es jemandem erlaubt wird - um der Balance willen - ein paar Worte darüber zu sagen, werden diese Worte gleich in einem Meer von Geschwätz der Politiker, der regierungstreuen Kommentatoren und jener Generäle ertränkt, die das Chaos angerichtet haben.
Die Generäle sehen hilflos einem Kampf zu, den sie nicht verstehen. Sie geben daher arrogante Statements ab, die mit der Realität nichts zu tun haben. Erklärungen wie "Wir haben die Angriffe unterbrochen", "Wir haben ihnen eine Lektion erteilt" oder "Wir haben die Infrastruktur des Terrorismus zerstört" zeigen einen infantilen Mangel an Verständnis dafür, was sie eigentlich tun. Weit entfernt vom "Zerstören der Infrastruktur