Fast dasselbe erlebten auch die Amerikaner in Pearl Harbor. Die Liste ist lang. Warum wohl ist es ihnen allen so ergangen? Oder, wie man im Hebräischen sagt: Wo liegt der Hund begraben?

Ich habe jahrelang über unseren Fehlschlag von 1973 nachgedacht. Was veranlasst einen hochintelligenten Offizier wie Zaira, an seiner "Konzepzia" festzuhalten, selbst wenn direkt vor seinen Augen die ägyptische Offensive vorbereitet wird. War es nur intellektuelle Arroganz, wie manche glaubten?

In Israel hat der Chef des Aman ungeheure Macht. Er ist die einzige Person, die der politischen Führung die "Einschätzung der nationalen Lage" unterbreitet, die dann zu großen Teilen die Regierungspolitik bestimmt. Theoretisch ist er ein unpolitischer Soldat, von seiner Einschätzung wird höchste Professionalität verlangt.

Aber ist dies wirklich so? In jedem Land und unter jedem Regime weiß der Chef des Geheimdiensts, dass seine Karriere vom politischen Boss abhängt. Bewusst oder unbewusst passt er sich dem Konzept des Führers an - sei dieser ein skrupelloser Diktator oder ein demokratischer Ministerpräsident.

Nach dem Junikrieg 1967 führten Golda Meir und Moshe Dayan ein Volk, das von seinem Sieg wie berauscht war. Nicht im Traum dachten sie daran, irgendetwas vom eroberten Land zurückzugeben. Also brachten sie die Araber in Verruf, um das Gefühl aufkommen zu lassen, Araber seien so minderwertig, dass man sie einfach ignorieren könne. "So etwas wie ein palästinensisches Volk gibt es nicht", verkündete Golda Meir, und Dayan machte Witze über die arabischen Armeen. Der Chef des militärischen Geheimdiensts passte sich dem an und nahm dies in seine "Konzepzia" auf.

Stalin war nicht bereit, zuzugeben, dass sein Abkommen mit Hitler ein historischer Fehler war. Deshalb drohte er jedem Geheimdienstoffizier, der ihm einen Bericht über einen bevorstehenden Angriff der Nazis brachte, mit Deportation nach Sibirien. Die Amerikaner machten sich lustig über die "kleinen Gelben", und Franklin Roosevelt dachte, er könne sie ungestraft provozieren.

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