die historische Lüge, sodass sie mittlerweile wie die Wahrheit eines Evangeliums akzeptiert wird. Die Medien wiederholen sie als selbstverständliche Tatsache. Die "Linke" - oder was von der "Linken" übrig geblieben ist - erweckt den Eindruck, als sei sie hypnotisiert worden und unfähig zu reagieren.
Die historische Wahrheit ist natürlich, dass nicht die Architekten des Oslo-Abkommens die historische Katastrophe verursacht haben, sondern diejenigen, die es zum Scheitern gebracht haben. Falls es "Oslo-Verbrecher" gibt, dann sind es die, die das Abkommen von Anfang an ausgehöhlt, seine Verwirklichung verhindert und es durch eine törichte Sabotagekampagne mit Erfolg zu Fall gebracht haben.
Als Basis für einen Frieden war das Oslo-Abkommen keine gute Vereinbarung. Sie konnte gar nicht gut sein, weil die objektiven Umstände schlecht waren. Das Kräftegleichgewicht zwisehen Israel und den Palästinensern betrug etwa 1000 zu eins. In jeglicher Hinsicht - nach politischen, militärischen, Wirtschaftliehen, technologischen und sonstigen Kriterien - war Israel weit überlegen. Der Erfolg der ersten Intifada hatte dieses Ungleichgewicht etwas aufgehoben und einen Kompromiss etwas leichter gemacht, aber die Situation war von einem vernünftigen Gleichgewicht weit entfernt. Arafat hatte gar nicht so Unrecht, als er seinem Volk sagte, dies sei "das bestmögliche Abkommen unter den schlechtesten Umständen".
Wenn man das berücksichtigt, hätte das Oslo-Abkommen nicht besser sein können. Es ermöglichte eine enorme Errungenschaft: die Anerkennung des Staates Israel durch das palästinensische Volk und die Anerkennung des palästinensischen Volkes und seiner Befreiungsorganisation PLO durch den Staat Israel. Bis dahin hatte jede Seite die Existenz der anderen Seite bestritten. Diese gegenseitige Anerkennung ist eine unwiderrufliehe historische Tatsache.
Es ist nicht nötig, die Schwachstellen des Abkommens aufzuzählen, dessen schlimmster Fehler es war, kein Fernziel zu definieren. Es skizzierte eine Folge von Zwischenstadien, ohne festzusetzen, wohin sie führen sollten. Es war ein Zeitplan aufgestellt worden, der viel zu langfristig war. Die Verpflichtungen