angewandte Methode heißt es: "Sie machten ihr Leben unerträglich" (2. Mose 1, 10 ff.)•

Nach der offiziellen Definition ist Israel ein jüdischer demokratischer Staat. Dies wurde im Gesetz festgelegt und vom Obersten Gerichtshof bestätigt. Theoretisch gibt es da keinen Widerspruch zwischen den beiden Adjektiven: Der Staat ist jüdisch, aber Demokratie sichert die Gleichheit für Nichtjuden. Oder anders ausgedrückt: Der Staat ist demokratisch, achtet aber auf seinen jüdischen Charakter.

In Wirklichkeit ist es kein "jüdischer demokratischer Staat", sondern ein "jüdischer demographischer Staat". Auf allen Gebieten setzt sich Demographie gegenüber Demokratie durch. Ein arabischer Bürger fühlt von Kindheit an in jeder Phase seines Lebens, dass er keinen Anteil am Staat hat, dass er höchstens ein geduldeter Bewohner ist. In jedem Regierungsbüro, auf der Polizeistation oder auf dem Arbeitsplatz, sogar in der Knesset wird er anders behandelt als ein Jude, selbst in ruhigen Zeiten. Es ist wahr, dass abgesehen vom Rückkehrrecht, das einem Juden und seiner Familie - aber nicht arabischen Flüchtlingen das absolute Recht gibt, nach Israel "heimzukommen", kein Gesetz zwischen einem "Juden" und einem "Nichtjuden" unterscheidet. Aber das ist nur Spiegelfechterei: Zahlreiche Gesetze gewähren Personen, "denen das Rückkehrrecht zusteht", spezielle Privilegien, ohne dass das Wort "Jude" extra Erwähnung findet.

Dies ist so selbstverständlich, dass alle staatlichen Angestellten danach handeln, ohne dass es ihnen bewusst ist. Die "Israelische Landbehörde" teilt den Juden Land zu, aber nicht den Arabern. Alle staatlichen Entwicklungsprojekte schließen nur Juden ein. Unter den Hunderten von neuen Städten und Dörfern, die seit der Staatsgründung errichtet wurden, wurde nicht eine einzige für Araber gebaut. Es gibt keinen arabischen Minister in der Regierung, keinen arabischen Richter am Obersten Gerichtshof.

Gewöhnlich werden diese Unterlassungen unter Verweis auf den fortdauernden israelisch-palästinensischen Konflikt wegdis¬

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