ein Haus wirft, in dem ein Kind in seinem Bett schläft. Es ist so, wie der jüdische Dichter Chaim Bialik nach dem Pogrom von Kishinev vor hundert Jahren schrieb: "Nicht einmal der Satan hat die Rache am Blut eines Kindes ersonnen." Ohne Verständnis kann man sich diese Tatsache also nicht erklären.
Die Militärs haben hingegen eine einfache Lösung: zuschlagen, zuschlagen, zuschlagen! Tötet die Angreifer! Tötet ihre Befehlshaber! Tötet die Führer ihrer Organisationen! Zerstört die Häuser ihrer Familien und verweist ihre Verwandten des Landes! Doch welch ein Wunder: Diese Methoden erreichen genau das Gegenteil. Nachdem der riesige Bulldozer der israelisehen Armee die "Terrorinfrastruktur" dem Erdboden gleich gemacht hat, nachdem er alles, was in seinem Weg stand, zerstört, getötet, ausgerissen hat, gab es innerhalb weniger Tage eine "neue Infrastruktur". Nach Meldungen der Armee selbst hat es seit der "Operation Schutzschild" vom Frühjahr 2002 schon wieder täglich etwa 50 Warnungen vor drohenden Angriffen gegeben.
Der Grund dafür ließe sich in einem Wort zusammenfassen: Wut. Eine schreckliche Wut, die die Seele eines Menschen so sehr erfüllt, dass kein Platz mehr für etwas anderes bleibt. Wut, die das ganze Leben eines Menschen beherrscht, sodass das Leben als solches unwichtig wird. Eine Wut, die alle Beschränkungen aufhebt, alle Werte auslöscht, alle Familienbande bricht, auch die der Verantwortung. Eine Wut, mit der jemand am Morgen aufwacht und am Abend zu Bett geht und nachts noch davon träumt. Es ist eine Wut, die zu jemandem sagt: Steh auf, nimm eine Waffe oder einen Gürtel voller Sprengstoff und geh zu ihren Häusern und töte, töte, töte! Ganz egal, welche Folgen es hat.
Ein normaler Israeli, der niemals in den palästinensischen Gebieten war, kann sich die Gründe der Wut überhaupt nicht vorstellen. Unsere Medien ignorieren vollständig, was dort geschieht, oder sie verbreiten es nur in dosierter, abgeschwächter Form. Der durchschnittliche Israeli weiß irgendwie, dass die Palästinenser leiden - natürlich ist es deren eigene Schuld -, aber