er hat keine Ahnung davon, was dort wirklich geschieht. Irgend-

wie betrifft ihn das nicht.

• Häuser werden zerstört. Ein Kaufmann, ein Anwalt, ein gewöhnlicher Handwerker, der in seiner Gemeinde respektiert wird, wird über Nacht ein Obdachloser, zusammen mit seinen Kindern und Enkeln. Jeder ist ein potenzieller Selbstmordattentäter.

• Olivenbäume werden zu Tausenden ausgerissen. Für den Offizier sind es nur Bäume, Hindernisse. Für den Besitzer ist es das Herzblut, das Erbe seiner Vorfahren, jahrelange schwere Arbeit, der Lebensunterhalt der Familie. Jeder ist ein potenzieller Selbstmordattentäter.

• Auf einem Hügel zwischen den Dörfern hat eine Siedlerbande einen so genannten Außenposten errichtet. Die Armee erscheint und verteidigt sie. Wenn die Dorfbewohner kommen, um ihr Land zu bearbeiten, werden sie beschossen. Es wird ihnen verboten, innerhalb eines ein bis zwei Kilometer breiten Streifens um diesen Außenposten ihr Land zu bestellen, damit dessen Sicherheit nicht gefährdet wird. Mit Wehmut sehen die Bauern von ferne, wie die Früchte an ihren Bäumen verfaulen, wie auf ihren Feldern Disteln und Dornen wachsen, während ihre Kinder nichts zu essen haben. Jeder ist ein potenzieller Selbstmordattentäter.

• Menschen werden getötet. Ihre zerrissenen Körper liegen auf der Straße - für jeden sichtbar. Einige von ihnen sind "Märtyrer", die sich ihr Schicksal gewählt haben. Aber viele andere - Männer, Frauen und Kinder - werden auf Grund eines "Fehlers", "versehentlich" getötet oder weil "sie zu fliehen versuchten" oder weil sie "in die Schusslinie gerieten". Für die professionellen Sprecher gibt es dafür unzählige Vorwände. Die israelische Armee entschuldigt sich nicht, Offiziere und Soldaten werden niemals für schuldig erklärt. "Im Krieg läuft es nun mal so!" Aber

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