nen von Palästinensern auf die andere Seite des Jordan auszunutzen. Hier besteht ein deutlicher Interessenkonflikt zwischen Bush und Sharon.

Sharon, ein extremistisch eingestellter, aber überlegt handelnder Mensch, weiß indessen, dass er Bush unter keinen Umständen verärgern darf. Er wird also vorsichtig handeln. Er besitzt eine Menge Geduld und eine Menge Starrköpfigkeit. Er wird versuchen, von Bush die Genehmigung zu erhalten, wenigstens einen Teil der Palästinenser zu "transferieren", Arafat ermorden zu lassen (wenn Saddam Hussein, warum nicht auch Yassir Arafat?) und den Widerstand des palästinensischen Volkes zu brechen.

Bush andererseits wird sich wünschen, dass Israel ruhig bleibt, ganz ruhig. Gleichzeitig wird er die Drohung Israels ausnutzen, um sicherzugehen, dass auch die Araber sich ruhig, sehr ruhig, verhalten. Er wird den arabischen Herrschern, die gewaltige Angst vor einem Aufstand ihrer Völker haben, damit drohen, dass er, falls sie sich nicht entsprechend verhalten, Sharon freien Lauf lasse.

Ist das alles gut für Israel? Vom wirtschaftlichen, sozialen und sicherheitspolitischen Standpunkt aus ist die Antwort negativ. Wir treten in ein Zeitalter der Abenteuerpolitik mit einem Abenteurer erster Güte an der Spitze unseres Staates. Die Erde unserer Region wird erbeben, und keiner kann die Gefahren voraussehen, die auf uns zukommen. Nur eines ist sicher: Er wird keinen Frieden bringen.

Ich gehöre nicht zu jenen, die mit Gleichmut über Krieg reden können. Ich habe den Krieg gesehen, ich kenne sein Gesicht. Ich sehe die Tausenden, die getötet werden, die Zehntausenden, die verwundet und verstümmelt werden, die Hunderttausenden, die zu Flüchtlingen werden, die zerstörten Familien, das Meer von Tränen und menschlichem Leid.

Ich schließe mich den Millionen auf der ganzen Welt an, die "Nein!" sagen.

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