worden. Und noch schlimmer: Die einzige Supermacht, die Vereinigten Staaten, versucht offen, ihn zu sabotieren, so wie sie es mit dem Völkerbund nach dem Ersten Weltkrieg getan hat.

Mein Traum ist, dass sich vor dem Ende des 21. Jahrhunderts eine neue, verpflichtende Weltordnung, der ein Weltparlament vorsteht, entwickeln wird. Diese Ordnung muss einen Weltgerichtshof miteinschließen und eine Weltpolizei, die Konflikte zwischen Völkern schlichtet, so wie nationale Gerichte über Konflikte zwischen Personen richten. Der Weg dorthin ist noch lang und voller Hindernisse; Jahrzehnte werden vergehen, bevor die Menschheit dieses Stadium erreicht hat. Aber wir müssen auf dieses Ziel zugehen und dafür kämpfen. Inzwischen müssen andere Länder dem belgischen Beispiel folgen, um auf diesem Weg voranzuschreiten, besonders was Kriegsverbrechen betrifft.

Einige werden sagen, wir sollten unsere Landsleute nicht ausliefern; es sei die Pflicht eines jeden Staates, seine Kriegsverbreeher selbst zu verurteilen. Aber das ist utopisch: Kein Land der Welt hat dies bisher wirklich getan. Das ist ganz natürlich. Staaten geben nicht nur ungern zu, dass derartige schändliche Verbrechen stattgefunden haben, und versuchen, sie zu verheimlichen; gewöhnlich werden solche Verbrechen sogar im Auftrag des Staates begangen.

Die Sache mit dem Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatila ist ein gutes Beispiel. Hier kurz die Fakten: Im Sommer 1982 besetzte die israelische Armee Westbeirut unter Verletzung einer ausdrücklichen Verpflichtung, die mit dem amerikanischen Vermittler, Philip Habib, vereinbart worden war. Zu jenem Zeitpunkt hatten die PLO-Streitkräfte die Stadt bereits verlassen. Von diesem Augenblick an war Westbeirut, einschließlich der Lager Sabra und Shatila, israelisch besetztes Gebiet. Die israelische Armee war deshalb für alles, was dort geschah, verantwortlich. Nach der Besetzung ließ das israelische Militär die Phalangisten - Mitglieder einer extremen maronitisch-christlichen Gruppe - in die Lager hinein. Die Phalangisten hatten schon in anderen palästinensischen Lagern

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