gime zusammenbricht, dann geschehen immer ein paar Unsauberkeiten". Unsauberkeiten! Ein Wort, das Bände spricht. Auch über den Mann selbst.

Vorjahren reisten meine Frau und ich durch die westliche Tschechoslowakei. Es war eine dunkle, bitterkalte Winternacht. Plötzlieh wurde Rachel auf ein kleines Haus aufmerksam, das etwas abseits von der Straße stand. Ein rotes Licht erhellte ein kleines Schneeareal, das von tiefer Dunkelheit umgeben war. Sie bat mich anzuhalten, stapfte durch den tiefen Schnee, um ein paar Fotos zu machen. Während sie mit Fotografieren beschäftigt war, wurde die Tür plötzlich aufgerissen, und eine Frau im Morgenrock und Pantoffeln stürzte heraus. "Was wollen Sie? Was machen Sie da?", fragte sie in panischer Angst. Rachel erklärte, dass sie eine Touristin sei und dass sie dieser wunderbare Anblick fasziniert habe. Langsam beruhigte sich die Frau. "Ich hatte Angst, Sie seien Deutsche, die das Haus zurückhaben wollen", entschuldigte sie sich. Sie war Tschechin aus einer anderen Gegend des Landes, die als Kind mit ihrer Familie in dieses Haus umgesiedelt worden war, nachdem man die deutsche Bevölkerung nach Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben hatte. Noch nach fünfzig Jahren lebte sie in ständiger Furcht.

Daran musste ich denken, als ich über die irakisch-arabischen Siedler las, die von Saddam Hussein nach Kirkuk gebracht wurden, um diese kurdische Stadt zu arabisieren. Viele der kurdisehen Bewohner waren vertrieben worden. Kürzlich traf ein ausländischer Journalist irgendwo zufällig auf diese Araber. In Panik waren sie - kurdische Rache fürchtend - aus ihren Häusern geflohen. Sie baten den Ausländer, er möge amerikanische Soldaten bringen, um sie zu schützen.

Darüber sollten unsere Siedler - nicht nur auf dem Golan einmal nachdenken.

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