3. Mai 2003
Den Bruchteil einer Sekunde lang war ich von panischer Angst erfüllt. Das schreckliche Monster, das auf mich zukam, war kaum mehr als fünf Meter von mir entfernt und rollte auf mich zu, als ob ich nicht da wäre. Der riesige Bulldozer schob einen großen Haufen Erde und Geröll vor sich her. Der Fahrer, zwei Meter über mir, schien ein Teil dieser Maschine zu sein. Es war klar, nichts würde ihn aufhalten. Ich sprang im letzten Augenblick zur Seite.
Vor ein paar Wochen war die amerikanische Friedensaktivistin Rachel Corrie in einer ähnlichen Situation; sie erwartete, dass der Fahrer anhalten würde. Er tat es nicht, und sie wurde zu Tode zermalmt.
Bei meiner Begegnung mit dem Monster kam ich nicht, um zu demonstrieren (wir werden dies heute tun), sondern um mich umzusehen. Im Olivenhain, ein paar Meter entfernt von den Zelten, die von den Dorfbewohnern von Masha zusammen mit israelischen und internationalen Friedensaktivisten aufgebaut worden waren, bereiteten drei Ungeheuer den Boden für die Trennmauer vor. Staubwolken wirbelten auf, und ohrenbetäubender Lärm umgab uns, sodass wir kaum miteinander reden konnten. Die Bulldozer arbeiteten jeden Tag, sogar über Pessach, zwölf Stunden am Tag ohne Unterbrechung.
Die gesamte israelische Öffentlichkeit ist für die Trennmauer. Sie weiß gar nicht, was sie da unterstützt. Man muss sich an Ort und Stelle begeben, um all die Folgen dieses Projekts zu verstehen.
Zunächst muss eindeutig gesagt werden: Diese Mauer hat nichts mit Sicherheit zu tun. Sie wird der israelischen Öffentlichkeit als so genannter "Sicherheitszaun" verkauft. Die Armee nennt sie ein "Hindernis". Die Öffentlichkeit, die sich na¬