türlich nach Sicherheit sehnt, nimmt dies für bare Münze. Endlieh wird etwas getan!
Die Sache sieht tatsächlich auch ganz einfach aus. Selbst der einfachste Mensch kann sie begreifen. Es ist offensichtlich: Ein Palästinenser, der sich in Israel in die Luft jagen will, muss zuerst die Grenze von 1967, die so genannte Grüne Linie, überqueren. Wenn entlang der Grünen Linie eine Mauer oder ein Zaun gebaut wird, dann wird der Terrorist nicht mehr in der Lage sein, nach Israel zu gelangen. Keine Angriffe mehr, keine Selbstmordattentäter.
Aber, so viel sagt die Logik, wenn dies wirklich eine Sicherheitsmauer sein soll, wäre sie direkt entlang der Grünen Linie gebaut worden. Alle Israelis - außer den Siedlern - würden sich dann auf der einen Seite (der westlichen) befinden und alle Palästinenser auf der anderen. Die Linie sollte so gerade und so kurz wie möglich sein, denn sie muss inspiziert, patrouilliert und verteidigt werden. Je kürzer sie ist, desto einfacher und billiger ist sie zu verteidigen. Das wäre die Logik der Sicherheit.
Aber in Wirklichkeit wird die Mauer, von kleinen Abschnitten abgesehen, nicht auf der Grünen Linie gebaut, auch nicht in gerader Linie. Im Gegenteil: Sie mäandriert wie ein Fluss, dreht und windet sich, nähert sich der Grünen Linie und entfernt sich von ihr. Das ist kein Zufall. Der Verlauf eines Flussbetts wird von der Natur diktiert. Das Wasser gehorcht den Gesetzen der Schwerkraft. Aber der Plan für die Mauer berücksichtigt die Natur nicht. Die Bulldozer sind der Natur gegenüber gleichgültig; sie durchschneiden sie unbarmherzig. Was bestimmt diesen Plan?
Wenn man neben der Mauer steht, wird die Antwort deutlich sichtbar. Die einzige Erwägung, die ihren Verlauf bestimmt, sind die Siedlungen. Die Mauer windet sich wie eine Schlange nach einem einfachen Prinzip: Die meisten Siedlungen müssen auf ihrer westlichen Seite liegen, um eines Tages Israel angeschlossen werden zu können.
Als ich auf einem Hügel stand, der von der Mauer überquert werden soll, und in westliche Richtung sah, erblickte ich unten