rungen der Mächtigen der Welt "Nein" zu sagen, da sie das palästinensische Volk um seine fundamentalen Rechte betrügen wollen. Ohne zurückzuschrecken, hat er sich den Herrschern der arabischen Welt entgegengestellt. In Camp David befand er sich im Juli 2000 unter immensem Druck von Clinton und Barak - ohne zurückzuweichen. Er hielt unter schrecklichen Bedingungen die Belagerung seines Amtssitzes in Ramallah aus ohne zusammenzubrechen.
Die Palästinenser bewundern, wie alle Araber und überhaupt alle Völker, persönlichen Mut. Arafat hat seinen Mut unter Bedingungen bewiesen, die keinem anderen politischen Führer der Welt zugemutet wurden. Er ist zu einem Symbol der Standhaftigkeit des gesamten palästinensischen Volkes geworden. Das ist die Quelle seiner Autorität, sogar in den Augen seiner zahlreichen Kritiker vom rechten und vom linken Flügel. Diese Autorität ist für die politische Effektivität von Abbas wesentlich. Anders als Arafat ist er im Westen beliebt. Er strahlt Mäßigung und Kompromissbereitschaft aus. Das ist das Gesicht, das der Westen zu sehen wünscht. Die beiden sind ein wenig wie David Ben-Gurion und Moshe Sharett in Israels frühen Tagen. BenGurion war das Idol der israelischen Öffentlichkeit, während Sharett auf internationaler Ebene beliebt war.
Mahmoud Abbas wird von der palästinensischen Öffentlichkeit akzeptiert. Wenn jemand anderes unter diesen Umständen das Amt angenommen hätte, würde er unter Verdacht stehen, ein Kollaborateur zu sein. Aber Abbas ist als palästinensischer Patriot bekannt und wird als einer der Gründer der Fatah-Bewegung respektiert. Selbst auf Demonstrationen extremistischer Gruppen hörte ich nie Protestschreie gegen ihn. Doch er ist kein charismatischer Führer und hat keine solide politische Basis. Deshalb benötigt Abbas Arafat. Ohne dessen soliden Rückhalt wird er weder fähig sein, Konzessionen im Ausland zu machen noch zu Hause wirkungsvoll handeln zu können. Mehr denn je ist Arafat somit für den Fortschritt auf dem Weg zum Frieden wichtig.