nen. Es ist eine Tragödie, dass in all den Jahren - besonders seit Oslo - keine gemeinsame Friedensorganisation entstanden ist.
Natürlich haben wir uns oft bei gemeinsamen Aktionen getroffen, und wir haben viele gemeinsame Erinnerungen. Wir sind gemeinsam von Soldaten geschlagen worden, wir haben gemeinsam Tränengasangriffe durchgemacht, und wir haben viele Male gemeinsam demonstriert. Aber niemals gab es das eine, was nötig gewesen wäre: regelmäßige, systematische, andauernde gemeinsame Aktionen Tag um Tag, Woche um Woche, Monat um Monat. Wir müssen jetzt diesen historischen Fehler korrigieren, der ernste Konsequenzen für den Frieden gebracht hat.
Wir treffen uns in finsteren Zeiten. Gezielte Tötungen, Selbstmordattentate, das Töten von Frauen und Kindern sind zur tägliehen Routine geworden. Auf beiden Seiten leben die Menschen in einem Zustand der Angst, der Hoffnungslosigkeit und der Apathie. Aber wir haben keinen Grund, die Hoffnung zu verlieren. Wenn wir auf die Jahrzehnte unseres Kampfes blicken, sehen wir eine stete Vorwärtsbewegung in Richtung Frieden.
Es gab Zeiten, in denen fast alle Israelis sogar die Existenz eines palästinensischen Volkes leugneten. "So etwas wie ein palästinensisches Volk gibt es nicht", sagte Golda Mein Heute gibt es kaum einen Israeli, der das leugnet.
Vor vielen Jahren, als wir die Idee von den zwei nebeneinander lebenden Staaten hatten, waren wir auf beiden Seiten eine winzige Minorität. Heute wird dieser Gedanke vom größten Teil der Israelis und Palästinenser akzeptiert - und die ganze Welt unterstützt diese Forderung.
Vor 30 Jahren, als wir die ersten Kontakte zur PLO herstellten, wurden wir als Verräter betrachtet. Heute sind solche Kontakte Teil der offiziellen israelischen Politik.
Vor sieben Jahren bei einer gemeinsamen Demonstration vor der Stadtmauer Jerusalems mit Faisal Husseini - würde er noch leben, säße auch er hier unter uns - brachen wir ein israelisches Tabu und erklärten Jerusalem zur Hauptstadt zweier Staaten. Heute wird dieses Konzept allgemein anerkannt, sogar von denen, die es nicht mögen.