sam näher kam. Es war die Küste von Palästina, und ich muss Ihnen sagen, es ist noch heute, Jahrzehnte später, ein erregender Moment für mich, wenn ich vom Flugzeug aus die Wüste sehe." (In: Koppel 2000, S. 130)
Da die Dampfer seinerzeit noch nicht direkt am Hafen anzulegen vermochten, wurden die Flüchtlinge von stämmigen Arabern mit kleinen Booten abgeholt und ans sichere, rettende Ufer gebracht.
Für seinen Vater war die Emigration nach Palästina mit einem radikalen Bruch mit seiner Vergangenheit verknüpft. Er beschloss, nicht mehr im Finanzwesen, sondern im Sinne eines Idealisten in der Landwirtschaft zu arbeiten. Bei Avnery schwingt, trotz seiner eigenen Abneigung gegenüber einer landwirtschaftlichen Tätigkeit, eine tiefe Bewunderung für seinen Vater mit, wenn er ausführt:
"... Aber mein Vater war glücklich hier im Lande und bis zum letzten Augenblick idealistisch. Er, der nie in seinem Leben körperlich gearbeitet hatte, begann hier nicht nur zu arbeiten, sondem zu schuften, zwölf, vierzehn Stunden am Tag. Wir hatten am Ende eine Wäscherei, und er trug die Wäsche mit dem Fahrrad aus, bei Hitze und Regen. Meine Mutter arbeitete genauso. Er war glücklich, und sie war zumindest zufrieden. Das hing auch damit zusammen, dass sie wussten, was sie hinter sich gelassen hatten. Je mehr man von dem hörte, was in Deutschland passierte, umso glücklicher war man, dass man rechtzeitig herausgekommen war. Und dass man vier Kinder gerettet hat. Mein Vater war ein Mensch, den alle Leute furchtbar gern hatten. Ich glaube, sie haben uns die Wäsche hauptsächlich gebracht, damit er zu ihnen nach Hause kommt und sich mit ihnen unterhält. Auf Deutsch natürlich, denn unsere Kundschaft war zum großen Teil deutschsprachig. [...] Ja, er war glücklich, obwohl er nie ein Wort Hebräisch gelernt hat." (In: Koppel 2000, S. 137f.)
In dem Buch Die Jeckes von Greif, McPherson und Weinbaum (2000; siehe auch Greif 2003) ist die außerordentliche Integrati¬