prägt, ist einer der Gründe für das Scheitern eines auch nur partiellen Verständigungsprozesses zwischen diesen beiden tragischexistenziell miteinander verknüpften Völkern.
Auch hatte Uri als Kind mit großer Begeisterung die Romane von Karl May und Walter Scott gelesen - in denen sich abenteuerliche Schilderungen des Lebens in Arabien finden - und sich mit deren Helden identifiziert. Avnery erinnert sich:
"Jaffa war eine ganz typisch orientalische Stadt mit völlig anderen Gerüchen und Geräuschen und einem ganz anderen Anblick. Was mir auffiel, war, dass die Läden keine Fensterläden hatten, keine Vitrinen, und alles war voller Kutschen und Pferde. Die Menschen gestikulierten auf eine Art, die wir nicht kannten. Es war alles furchtbar interessant, und ich habe mich so glücklich dabei gefühlt. Ich erwähne das immer gerne, weil es eine Beschreibung von Ben-Gurion gibt, der 17 oder 18 Jahre vorher an derselben Stelle ins Land gekommen war und alles ganz schrecklich fand. 'Was für Geräusche, was für Gerüche, was für Stimmen; ist das das Land unserer Väter ?', soll er gesagt haben. Diese beiden ersten Eindrücke erklären viel von dem, was später mit ihm und mir passiert ist." (Avnery 1995, S. 105)2
In diesen ersten Monaten seiner Tätigkeit beim Rechtsanwalt wurde Uri im Gerichtsgebäude der britischen Mandatsregierung für die Irgun angeworben.
Mit knapp 15 Jahren trat Avnery 1938 in die von den Engländem als illegal betrachtete Widerstandsbewegung Irgun ein. Diese war 1936 als eine nationalistische Abspaltung von der Haganah entstanden. Sie kämpfte mit militärischen Mitteln für die Gründung eines Staates Israel, sowohl gegen die britische Militärverwaltung als auch gegen die Araber. Avnery blieb neben seiner Tätigkeit beim Rechtsanwalt drei oder vier Jahre bei